Nutzer von Microsofts internetbasierenden Office-Angeboten Microsoft 365 kämpften am Mittwochmorgen weltweit mit erheblichen Zugriffsproblemen auf eine ganze Reihe von Cloud-gestützten Diensten des US-IT-Konzerns. Wie Microsoft auf seiner Service-Status-Seite im Netz bestätigte, kam es seit kurz nach 8 Uhr deutscher Zeit zu Störungen unter anderem bei Teams, Exchange Online, Outlook, SharePoint Online, OneDrive for Business, Microsoft Graph, PowerBi, der IT-Sicherheitslösung Defender sowie Microsoft 365 Admin Center. „Die Auswirkungen sind aber nicht auf diese Dienste beschränkt“, hieß es beim IT-Konzern.
Nach mehreren Stunden konnte der Fehler behoben werden. Danach waren die Dienste am späten Vormittag deutscher Zeit wieder online. Als Auslöser habe man „ein Problem mit der Netzwerkwerkkonfiguration identifiziert“, teilte Microsoft am Mittwochmorgen mit. Dadurch waren die Verbindung zu Servern der Cloud-Sparte Azure beeinträchtigt. Die Probleme waren sehr umfangreich, so die erste Microsoft-Analyse am Morgen: „Jeder Nutzer, der auf die betroffenen Systeme zugreife, könne vermutlich mehrere Angebote nicht nutzen.“
Das Problem trete in Wellen auf, die etwa alle 30 Minuten einen Höhepunkt erreichen. Man habe ein kürzlich durchgeführtes Update des Microsoft-eigenen Datennetzes als wahrscheinliche Ursache identifiziert und bemühe sich, dieses Update zurückzusetzen. „Wir analysieren die beste Strategie, um das Problem zu beheben, ohne zusätzliche Auswirkungen zu verursachen“, meldete Microsoft. Offenbar gelang die Reparatur. Ab etwa Mittwochmittag liefen alle Dienste wieder stabil und der Konzern nahm die Störungsmeldung auf seiner Statusseite zurück.
Stillstand in Unternehmen und Homeoffice
Microsofts Cloud-Dienste sind nicht nur das technische Fundament der hauseigenen Office- und Kollaborationsangebote. Daneben setzen auch interne Anwendungen vieler Großunternehmen sowie Start-ups auf die Plattformen des Softwarekonzerns aus Redmond auf. Allein die Chat- und Konferenz-Software Teams sei weltweit bei rund 280 Millionen Menschen im Einsatz, meldete Microsoft zuletzt.
Aufgrund der wegen anhaltenden Arbeit vieler Beschäftigter aus dem Homeoffice stockte am Mittwochmorgen bundesweit in vielen Unternehmen, Behörden und Institutionen die Organisation der Arbeitsabläufe. Während einzelne Teilnehmer in Videokonferenzen problemlos sprechen und hören konnten, machten stockender Ton und ruckeliges Bild bei andern den Austausch über Teams unmöglich.
Ähnlich wie in Deutschland konnten sich auch Nutzer in anderen Ländern und Kontinenten derzeit vielfach nicht bei den Microsoft-Servern anmelden, oder mit diesen E-Mail oder Daten austauschen. Online-Störungsseiten wie Downdetector.com beziehungsweise allestoerungen.de des Datendienstleisters Ookla meldeten Ausfälle weltweit und in Deutschland.
Auch in sozialen Netzwerken berichteten Nutzer von umfangreichen Beeinträchtigungen. Den Meldungen zufolge waren neben Deutschland auch Staaten wie Indien, Japan, Australien, Großbritannien und die Vereinigten Arabischen Emirate betroffen. Bereits im Juli vergangenen Jahres hatte es Probleme bei Microsoft Teams gegeben.