und plötzlich steckt wieder Fantasie in der Netflix-Aktie
Fast eine Million Kunden hat Netflix im zweiten Quartal weltweit verloren. Die Aktie zieht dennoch an. Wie passt das zusammen?
Der 19. April ist als einer der trübsten Tage für Netflix-Anleger in die Geschichte eingegangen. Zum ersten Mal seit zehn Jahren musste der bis dahin erfolgsverwöhnte Videodienst aus dem Silicon Valley einen Rückgang bei den Abonnenten vermelden. Es waren zwar nur 200.000 Kunden – 0,1 Prozent der Mitgliederzahl.
Aber für Horror sorgte die Prognose, dass der richtige Kundenschwund erst noch bevorstehe. Auch weil man den Preis für das Abo im Heimatmarkt USA angezogen hatte. Am Tag darauf krachte die Aktie um 35 Prozent ab, verlor Netflix rund 50 Milliarden Dollar an Börsenwert. Der Lack war ab. Seit Jahresbeginn hat die Aktie um zwei Drittel nachgegeben.
Die Warnung war berechtigt. Am Dienstag veröffentlichte Netflix seine Zahlen fürs zweite Quartal. Im Vorfeld hatten ihn Analysten als Schicksalstag bezeichnet, auch für andere Unternehmen mit Online-Videodiensten wie Disney und Warner Bros Discovery. Hat das Streaming seine besten Zeiten schon wieder hinter sich?